Pfaditurm

Der Dürrenbühlturm oder einfach der Turm, wie er von dem Maggenbergern genannt wird, ist seit 1989 unser Abteilungslokal. Damals wurde die Ruine von Pfadis, Eltern und Helfern zu dem Turm gemacht, den wir heute kennen, und der Kanton Freiburg vermietete unserem Trägerverein das Gebäude gratis für 20 Jahre. Seither haben wir das coolste Pfadiheim im ganzen Land, und darauf sind wir mächtig stolz.

Turmordnung

Turmbesucher und -benützer

In erster Linie ist der Dürrenbühlturm unser Übungs- und Sitzungslokal, aber auch unser gesamtes Abteilungsmaterial lagert im 3.Stock. An Übungssamstagen füllt sich der Turm mit Pfadis, die etwas basteln oder sonstigen Beschäftigungen nachgehen, in der Küche kochen irgendwelche Leiter Tee, und andere rennen hoch und runter auf der Suche nach Scotch oder Ausschussblachen. Während der Woche kommt es vor, dass im Turm Abteilungshöcks stattfinden oder dass sich Leiter treffen zum Essen, zum Singen oder zum diskutieren; und während der ersten Woche des Schuljahres hausen die Maggenberger im Turm, um das folgende Jahr vorzubereiten. Die Übersicht über all dieses Kommen und Gehen hat der Turmchef, aber von dem wird später erzählt.

Der Turm von innen

Im Turm hat es eine Küche, zwei WCs und eine Dusche, eine Galerie und zwei grosse Stockwerke, wovon das untere leerer und das obere gemütlicher ist: dort hat es Sessel, Sofas und Büchergestelle mit gescheiten Pfadibüchern. Insgesamt haben wir etwa 12 Tische, über 25 Stühle, 33 Hocker, ein paar Bänke, die vorher erwähnten Sessel und Sofas und etwa 20 „eckige“ Kissen, wovon je drei ein Bett ersetzten, wenn man sie mit einem Schlafsack und einem Mätteli kombiniert. Richtige Betten oder Matrazen fehlen nämlich völlig. Im 3.Stock lagern (wie gesagt) Zelte, Blachen, Seile und derartiges. Noch einen Stock höher, direkt unter dem Dach, ist nicht viel los; höchstens an wichtigen Feiertagen kommt jemand von der Stadt und hängt eine Fahne auf.
Im Turm gibt es warmes und kaltes Wasser, Licht, Strom und eine Heizung.

Zu all seinen Qualitäten hat der Turm auch Nachteile: Erstens muss man im Winter einen Tag heizen, bis man seine Jacke ausziehen kann, und zweitens sind die Wände aus Sandstein, was irgendwie bewirkt, dass die Luft recht staubig wird. Natürlich steht so ein Turm unter Denkmalschutz, das heisst man darf keine Nägel einschlagen, keine Löcher bohren und auf keinen Fall rauchen oder Feuer machen.

Die Umgebung und die Stadt

Der Turm thront auf einem Hügel am Rande der Stadt, der auf einer Seite bewaldet ist. Dieser Hügel ist zusammen mit der Tatsache, dass der Turm ein Turm ist und mit der nicht eben flachen Stadt Freiburg dafür verantwortlich, dass die Maggenberger immer so gut trainiert sind. Unter dem Turm hat es eine kleinere Wiese, auf der man spielen kann; etwas weiter weg gibt es eine Bäckerei, die auch am Sonntag Morgen offen hat, eine Bushaltestelle, Höhlen im Sandstein, einen Vita-Parcours, ein Schwimmbad, einen Fluss und überhaupt eine der tollsten Städte weit und breit. Den Leuten, die Freiburg nicht kennen, sei vorgeschlagen, mit den Maggenbergern zu reden und sich bei irgendeiner Bank in der Stadt (Kantonalbank oder UBS z.B.) einen gratis-Stadtplan zu holen. Ach ja: Freiburg heisst natürlich auch Fribourg und ist bilingue; wenn man auch Französisch spricht, ist man sicher im Vorteil.

Frühgeschichte

Darüber weiss der Autor nicht viel; wahrscheinlich wurde der Turm von ein paar Jahrhunderten gebaut, damit die kaiben Berner nicht in die Stadt konnten oder so. Da gibt es sicher einiges zu erzählen, und wenn jemand Lust hat, kann sie mal ein paar Sätze darüber schreiben.

Weniger frühe Geschichte

Als der aus dem Dürrenbühlturm der Pfaditurm wurde, war der Autor dieser Seite noch ein Wölfli, und erinnern kann er sich vor Allem daran, Lose verkauft zu haben… Alles Folgende stammt aus der Neuen Maggenberger Zeitung NMZ, Ausgabe 3, Mai/Juni 1989.

Pfadis auf der Suche nach einem Heim

« […] Während 5 Jahren haben wir [der Trägerverein] mit grossem Einsatz an Rendez-vous und Briefeschreibereien [ein] Lokal gesucht, aber stets Absagen erhalten, obwohl es in Freiburg mehrere leere Räume gäbe. […]
Frau Crausaz hat sich schon, als sie noch Generalrätin war, intensiv für unser Anliegen eingesetzt, und gar im Generalrat eine Anfrage gestellt. Sie wurde vertröstet mit der Bemerkung, man sei am Suchen. In der Zwischenzeit stieg die Anzahl der Mitglieder [der Pfadi Maggenberg] stetig, sie tagten in kurzfristigen Provisorien, bei Privaten oder draussen in der Natur. Frau Crausaz liess dies keine Ruhe, bis sie etwas fand. Im Herbst 1988 bot sie uns den Turm Dürrenbühl an. »
Piera Fleiner, Präsidentin Trägerverein, Freiburg 3.6.89

Tücken bei der Anpassung eines Turms

« […] Kein Wasser, keine Kanalisation, kein Strom – jegliche Infrastruktur war weit entfernt.

Der Turm mit seinen gewaltigen Umfassungsmausern und Volumen zeigte sich im Innern leer, ohne Fenster und Böden.
Es galt, ein einfachen Konzept zu finden, bei dem möglichst viel Eigenleistung von den Pfadfindern und deren Eltern erbracht werden konnte. Ausserdem waren die spärlichen Mittel in Betracht zu ziehen.
Eine entscheidende Hilfe bei der Erstellung der Infrastruktur wurde von der Armee geleistet. Während der Ausbauarbeiten konnten wir immer wieder auf die grosszügige Unterstützung der Freiburger Bauwirtschaft zählen, die kostenlos zahlreiche Arbeiten durchführte. […] »
A. Lotti, dipl. Arch. SIA, Freiburg

Fronarbeiten mit Pfadis und Eltern

« Seit beinahe einem Jahr sind an bisher über 20 Samstagen von vielen Pfadfindern und Pfadfinderinnnen, von Wölfli und Bienli, oft unterstützt von ihren Eltern, weit über 1000 Arbeitsstunden an den Ausbau ihres zukünftigen Pfadilokals geleistet worden.
Besondere Beachtung verdienen die beispielhafte Motivation und der unermüdliche Eifer der beteiligten Jugendlichen. Dies umso mehr, als die äusseren Umstände und die ersten Arbeiten alles andere als anregend einzustufen sind. […]
Unermüdlicher Eifer und unverwüstliche Fröhlichkeit halfen über die lange „Durststrecke“ während dem Aushub im Turminnern hinweg. Mit Pickel und Schaufel mussten über 50m3 steinharter Grund abgebaut und mit Schubkarren aus dem Turm befördert werden.
Im Gegensatz dazu waren die folgenden Aufbauarbeiten durch den nun sichtbar werdenden und raschen Fortschritt des Bauwerks äusserst stimulierend.[…]
Unterbrochen wurden diese Arbeiten immer wieder von Materialtransporten vom Entladeplatz an der Strasse über den oft schlüpfrigen Weg zum Turm hinauf. Über 12 Tonnen Material (hauptsächlich Bodenbretter und Gipsplatten) sind bisher in unzähligen Gängen von kleinen und grossen Helfern von Hand befördert worden. […] »
Titus Jenny

Last but not least: Der Turmchef

Der Turmchef ist natürlich jener Maggenberger, der sich um den Turm kümmert. Er weiss, wer wann im Turm ist, er repariert, installiert, putzt, erneuert oder delegiert eben diese Aufgaben an andere; er kassiert Geld von Leuten, die den Turm mieten und bezahlt Handwerker, die den Turm flicken. Bei all dem wird er unterstützt von seinen Leiterkollegen und vom Trägerverein, speziell von Herrn Arthur Lotti.
Pfadis, die den Turm reservieren möchten oder festgestellt haben, dass etwas kaputt ist, schreiben dem Turmchef: turmchef[at]pfadimaggenberg.ch.

Falls jemand ein schönes Foto vom Turm hat mit Sommer Sonne Sonnenschein im Hintergrund, kann er es vielleicht dem Webmaster verkaufen. Die hier vorhanden Fotos wurden von Dimitri aus der Pfadi Andromeda (Murten) per Computer etwas aufgehellt. Vielen Dank an diese Adresse!